Fachbeiträge aus der Zeitschrift mt medizintechnik

Als registrierter Abonnent haben Sie Zugriff auf die E-Paper-Versionen
der letzten Hefte sowie die einzelnen Fachartikel der Zeitschrift
mt-medizintechnik. Loggen Sie sich dazu als Abonnent ein.

Nichtabonnenten können die Artikel kostenpflichtig bei Genios erwerben.
<- Zurück zur Liste
TitelPhysik in der Strahlentherapie – quo vadis?
Autor(en)Jensen, J. M., Ihnen, E.
Schlagwort(e)Medizinphysik, Physik in der Strahlentherapie, Zuordnung von Aufgaben, Status, Arbeitsplatz, Berufsbild
Heft/Jahr3/2001
Seite/Seitenzahl92/5
AbstractWerden Beschleuniger in der Heilkunde am Menschen eingesetzt, so fordert der Gesetzgeber für den sicheren Umgang und Betrieb u.a. speziell ausgebildete Physiker oder auch hinreichend ausgebildete sonstige Personen für den physikalischtechnischen Bereich. Die Tätigkeitsmerkmale sind zum einen in der „Richtlinie Strahlenschutz in der Medizin “ niedergelegt, zum anderen werden sie durch den Arbeitgeber und den Formulierungen des Arbeitsvertrages geregelt. Wegen der immer stärkeren Orientierung an finanziellen Aspekten (Stichwort: Profit-Center)in Strahlentherapie-Abteilungen, auch der universitären Institutionen, wird der Spielraum für Forschung und Lehre immer weiter eingeengt. Die in Deutschland vielerorts vorhandene Personalstruktur im naturwissenschaftlichen Bereich einer Strahlentherapieabteilung engt zu dem den zeitlichen Rahmen für Forschung und Innovation so weit ein, dass sie nur noch in ausgewählten Zentren, so z.B. im DKFZ HD, möglich ist. Somit liegen in deutschen Strahlentherapien gewaltige geistige Ressourcen brach, was zu Frustrationen, „innerer Emigration“ und zur Abwanderung führt. Die Tendenz zur Abwendung von strahlenphysikalischen Schwerpunkten wird durch eine Verlagerung von Routinearbeiten in die zeitaufwendigen IT-Techniken im Fachgebiet Strahlentherapie / Strahlenphysik noch forciert. Ein richtlinienkonformer Betrieb der Anlagen ist zwar gewährleistet, doch universitäre Aufgaben können kaum mehr geleistet werden. Es darf vermutet werden, dass die diesem System zugrunde liegenden kurzsichtigen finanziellen Interessen und IT-System-Zwänge dem Stand der deutschen Medizinphysik und vielleicht auch dem Sicherheitsniveau nicht förderlich sind. Änderungen der Tätigkeitsmerkmale, eventuell der Genehmigungsvoraussetzungen und der Personalstruktur, angepasst an die Aufgaben und Ziele der Institution, und nicht zuletzt eine adäquate Honorierung könnten einen Ausweg aus der derzeit herrschenden Misere, nämlich Mangel an fachkundigen physikalisch-technischen Strahlenschutz-Beauftragten, die auch in Forschung und Lehre tätig werden könnten, darstellen. Hierbei könnte ein wirkungsvoller Berufsverband Unterstützung leisten.
 Nichtabonnenten können diesen Artikel kostenpflichtig bei Genios erwerben